Eine angelegte Großübung der Gemeindefeuerwehr Bodenfelde und der Kreisfeuerwehrbereitschaft 2 (FB2) des Landkreises Northeim war am Samstag den 18.04.2015 der Grund für den Sirenenalarm in allen Bodenfelder Ortschaften. Angenommen wurde ein Grillunfall mit einer Brandausbreitung auf Vegetation und Gebäude auf dem Gelände des Feriendorfes am Hilkenberg in Wahmbeck.

Die Herausforderung bei dieser Übung war nicht die Menschenrettung, sondern dass das Gelände über keine zentrale Löschwasserversorgung verfügt. Es ist zwar eine Trinkwasserversorgung vorhanden, diese ist aber für eine Brandbekämpfung im größeren Umfang nicht ausreichend.

Kurz nach 15:00 Uhr alarmierte die Leitstelle Northeim die Feuerwehren Wahmbeck, Bodenfelde und Nienover. Die ersteintreffende Feuerwehr Wahmbeck stellte sofort fest, dass die eigenen Kräfte für dieses Szenario nicht ausreichen würden. Der Bodenfelder Gemeindebrandmeister Jens Rölke hatte mitbekommen, dass sich die Kreisfeuerwehrbereitschaft 2 im Bereich Uslar auf einer Übung befand. Hieraufhin ließ er die Einsatzbereitschaft der FB2 über die Leitstelle abfragen und diese ins Einsatzgebiet verlegen.

Die Feuerwehren der Gemeinde Bodenfelde führten eine ausgiebige Lageerkundung durch und setzten ihren Schwerpunkt auf das Kühlen eines außenliegenden Flüssiggastanks, der im Bereich der Brandausbruchstelle lag. Weiterhin wurde ein provisorischer Wasserspeicher aufgebaut, um ausreichend Löschwasser an der Einsatzstelle puffern zu können. Die Speisung des Speichers erfolgte im ersten Ablauf vom Tanklöschfahrzeug Bodenfelde und dem TSF-W Nienover, die ihr Löschwasser im Pendelverkehr aus dem 700 Meter entfernten Wahmbeck holten. Die Ortsfeuerwehr Wahmbeck richtete für die wasserführenden Fahrzeuge in der Ortschaft eine Wasserentnahmestelle für Löschwasser ein und stellte Einweiser für die anrückende Feuerwehrbereitschaft.

Beim Eintreffen des Einsatzleitwagens der FB2-Führungsgruppe mit dem stellvertretenden Bereitschaftsführer und den Zugführern der Fachzüge am Einsatzort, erfolgte die Lageeinweisung in das Szenario. Hieraufhin wurden die Züge umgestellt und ein reiner Wassertransportzug gebildet, welcher im Anschluss im Pendelverkehr Löschwasser an die Einsatzstelle brachte.

Zeitgleich richtete der 3. Zug der Feuerwehrbereitschaft 2 eine Wasserförderung über lange Wegstrecke von der Weser bis zur Einsatzstelle ein, um auch im zweiten Brandabschnitt genügend Löschwasser für eine Wassergasse zur Verfügung zu haben. Hierzu mussten knapp 1,2 Km Schlauchleitung gelegt und über 40 Höhenmeter überwunden werden. Als die Wasserförderstrecke aufgebaut war, standen im zweiten Brandabschnitt permanent 1000 Liter Wasser pro Minute zur Brandbekämpfung bereit.

Eine weitere Aufgabenstellung im Rahmen der Übung war eine Personensuche. Zwei unter Schock stehende Personen waren geflüchtet und mussten im angrenzenden Waldgebiet gesucht werden. Aufgefunden wurden die beiden in einer Zwangslage unter Bäumen. Mit einer Motorsäge befreite die Besatzung des Rüstwagen Berka die beiden eingeklemmten Personen.

Insgesamt waren an der Übung 125 Feuerwehrleute und 25 Fahrzeuge im Einsatz. Im Anschluss der Übung versorgte der vierte Zug der FB2 die eingesetzten Kräfte mit Getränken und Essen aus der Feldküche am Feuerwehrhaus Wahmbeck.

Ausgearbeitet hatten die Übung Abschnittsleiter Axel Meyer, Gemeindebrandmeister der Gemeinde Bodenfelde Jens Rölke und der Zugführer des zweiten Zuges Florian Ramswig. Hier geht der Dank auch nochmal an das Ehepaar Bartak, die als Eigentümer der Feriendorfanlage dieses Objekt für die Großübung zur Verfügung gestellt haben.