Es ist Donnerstagmorgen 6:00 Uhr als die Funkmeldeempfänger der Kameraden der Kreisfeuerwehrbereitschaft 2 des Landkreises Northeim mit der Meldung auslösen: "FB 2 Einsatz Groß Hochwassereinsatz 12 Std, 9:00 Uhr am Versammlungsplatz Mühlenanger". Nun mussten die nötigsten Sachen eingepackt, Familienmitglieder verabschiedet und ggf. der Chef benachrichtigt werden.

Pünktlich um 9:00 Uhr trafen die Hardegser Kameraden, die dem 2. Zug angegliedert sind, gemeinsam mit den Kameraden aus Uslar und Schönhagen in Northeim ein. Aus Hardegsen wurden der Einsatzleitwagen (ELW1) und das Löschgruppenfahrzeug LF16-TS mit in den Einsatz genommen. Insgesamt nahmen 15 Kameraden aus Hardegsen am Einsatz teil.

Nach einer kurzen Lageeinweisung durch den Kreisbrandmeister Bernd Kühle und den Stellv. Bereitschaftsführer Wilhelm Busse machte sich die Kreisbereitschaft mit 109 Feuerwehrmännen und Frauen auf den Weg ins Einsatzgebiet. Erster Anlaufpunkt in Hildesheim war die Autobahnmeisterei. Hier bekam die Bereitschaft ihren eigentlichen Einsatzauftrag. Der erste und der dritte Zug fuhren den örtlichen Bauhof an um dort beim befüllen von Sandsäcken zu unterstützen. Dem zweiten Zug wurde ein zusätzliches LF16-TS angegliedert, anschließend ging es für diesen Zug direkt an die Innerste in der Mitte von Hildesheim.

Am Einsatzort angekommen musste bereits durch die behelfsmäßig errichteten Dämme aus Sandsäcken dringendes Wasser zurück in die Innerste geführt werden. Hier konnten die Tragkraftspritzen 16/8 der Löschfahrzeuge aus Hardegsen, Schönhagen und Katlenburg wertvolle Dienste leisten. Zusätzlich schützen die Einsatzkräfte eine von den Wassermaßen bedrohte Tennishalle und ein gerade erst saniertes Schwimmbad. Im Verlauf des Tages kontrollierten die Einsatzkräfte immer wieder die bereits Stark aufgeweichten Deiche rund um die Einsatzstelle. Gegen Abend zeigte sich an einem Deiche am überlauf der Innerste massive Wasserdurchdringung und Rissbildung. Einsatzabschnittsleiter Ramswig forderte hierauf in Abstimmung mit der Berufsfeuerwehr Hildesheim und zwei Spezialisten für Deichbau weitere überörtliche Kräfte an. Es mussten hier ca. 20.000Sandsäcke an den Deich gebracht werden und ein Brechen zu verhindern.

Nach der Übergabe der Einsatzstelle um ca. 22:00 Uhr an eine Bereitschaft aus Osnabrück machten sich die Kräfte des zweiten Zuges auf dem Weg zum Bauhof in Hildesheim, wo es durch den vierten Zug vorbereitete Verpflegung gab. Im Anschluss daran rückten die Einsatzkräfte im Verband wieder Richtung Landkreis Northeim ab.

Ein besonderer Dank geht hierbei an die vielen Anwohner die den Einsatzkräften mit Getränken, Kaffee, Kuchen, Süßigkeiten und sogar selbst gemachten Frikadellen versuchten den Tag so angenehm wie möglich zu machen und sich wieder und wieder für unsere Arbeit bedankten.