„Die Anreize im Ehrenamt müssen verbessert werden!“ mit diesen Worten verwies Abschnittsbrandmeister Axel Meyer auf die Situation, dass es immer schwieriger wird, Mitbürger für das Ehrenamt in der Feuerwehr zu begeistern.

In seiner Rede zur Abschnittsversammlung der Ortsbrandmeister und deren Stellvertreter des Brandabschnitts West (Städte und Gemeinden Uslar, Hardegsen und Bodenfelde) am 23.3.2018 im Festsaal in Üssinghausen verwies Meyer darauf, dass auch die Politik Anreize schaffen müsse, um Mitbürger für den Dienst in der Feuerwehr zu begeistern. Eine Möglichkeit, so der Abschnittsbrandmeister, wäre es, je zehn Jahre Einsatzdienst einen Rentenpunkt zu vergeben. Dieses würden den Einsatzkräften zeigen, dass auch die Politik hinter dem Ehrenamt steht, aber auch einen, wenn auch kleinen, finanziellen Anreiz schaffen. Die derzeitige Regelung, verdiente Einsatzkräfte mit Urkunden und Orden auszuzeichnen, sei zwar löblich und begrüßenswert, aber im Rentenalter kann von einem Orden kein Brot gekauft werden.

Dass die Situation in Hinblick auf die Arbeitsbelastung verbesserungswürdig ist, war auch ein Kritikpunkt in der Rede von Stadtbrandmeister Thomas Plessmann. So wird die Arbeit im Hintergrund aufwändiger und zeitintensiver und dieses belaste die Kräfte im Ehrenamt immer mehr. Viele Stunden müssen für Prüfungen, Dokumentation und Statistiken aufgewendet werden. Dieses wird durch die Tatsache erschwert, dass im Brandabschnitt West keine hauptamtlichen Kräfte vorhanden sind, wie es in den anderen Brandabschnitten des Landkreises der Fall ist. Hier wünscht sich Stadtbrandmeister Plessmann eine Entlastung durch den Landkreis.

Kreisbrandmeister Bernd Kühle erwähnte in seinem Bericht die zunehmende Gewalt gegen Einsatzkräfte und die verstärkt auftretende Gaffer-Mentalität. Dieses sei sehr bedenklich. Ein weiteres Problem in Hinblick auf die Arbeitsbelastung seien die vielen Bagatelleinsätze zu denen die Feuerwehren ausrücken. So gingen beim letzten Sturmtief Friederike viele Anrufe in der Leitstelle eingegangen, wo keine unmittelbare Gefahr vorlag und ein Einsatz der Feuerwehr nicht zwingend notwendig gewesen wäre. Dennoch zeigte die Situation, dass es richtig gewesen sei, die Einsatzleitstelle für Rettungsdienst und Feuerwehr in Northeim zu belassen und nicht zusammen mit der Leitstelle in Göttingen zu vereinen.

Im Anschluss der Jahresbericht wurde der stellvertretende Kreisausbildungsleiter Gerd Müller (Uslar) unter Applaus mit dem niedersächsischen Ehrenzeichen für langjährige Dienste im Feuerlöschwesen geehrt. Anja Riehn (Hardegsen) wurde zum Brandmeister befördert und konnte gleichzeitig die Glückwünsche für ihren Geburtstag entgegennehmen, der auch an diesem Tage gefeiert werden konnte.

Weiterhin befördert werden konnten Andre Schüddekopf, Holger Leibecke, Marc Wunderlich, Fabian Konrad (alle Uslar) und Sebastian Wulf (Hardegsen) die nun den Dienstgrad Hauptlöschmeister tragen. Zum Löschmeister beförderte Axel Meyer Mark Baller aus Uslar. Im Anschluss zu den Beförderungen und Ehrungen bedankte sich der Abschnittsbrandmeister Meyer für die gute Zusammenarbeit im Abschnitt und wünschte der Versammlung noch einen guten Verlauf.